Es ist noch gar nicht so lange her, dass die Bedeutung der Hochmoore für Natur und Umwelt erkannt wurde. Priorität hat nun die Erhaltung aller verbliebenen Hochmoore. Denn aufgrund ihrer jahrtausendlangen Entwicklungszeit sind sie unersetzbar. Im Naturpark bemüht man sich zudem, ehemalige Moorflächen nach der Abtorfung neu zu beleben.

Der industrielle Torfabbau begann im Dalum-Wietmarscher Moor Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Flächen befinden sich heute fast vollständig im Eigentum des Landes Niedersachsen. Ursprünglich war das Gebiet nach beendeter Abtorfung für die Kultivierung zur landwirtschaftlichen Nutzung vorgesehen. Anfang der 1980er Jahre kam es hier zu einem Paradigmenwechsel. Mit der Aufstellung des Moorschutzprogrammes setzte die Landesregierung ein deutliches Signal für Erhalt und Entwicklung von Moorflächen zu Zwecken des Naturschutzes. Eine wesentliche Maßnahme ist hierbei die Wiedervernässung nach beendeter Abtorfung mit dem Ziel der erneuten Hochmoorbildung. Die Flächen des Landes werden in das Programm eingebracht. Für das Dalum-Wietmarscher Moor bedeutet dies, dass nach Beendigung des Torfabbaus ab dem Jahre 2016 alle Flächen im Sinne des Naturschutzes hergerichtet werden. Neben Beiträgen der Torfindustrie und der Bundesrepublik Deutschland geschieht dieses überwiegend durch die Staatliche Moorverwaltung.

Große Flächen des Dalum-Wietmarscher Moores wurden nach dem Abbau einplaniert, verwallt und der Wiedervernässung überlassen. Es entwickelte sich eine Pflanzenwelt aus Scheidigem Wollgras mit Schlenkentorfmoosen in den Zwischenräumen und offenen Wasserflächen mit flutenden Torfmoosen.

Phase 1 ist die Wiedervernässung: Becken sind mit Torfdämmen zur Rückhaltung des Regenwassers angelegt, Entwässerungsgräben sind geschlossen, der Wasserstand steigt. Der Vorgang geht über Jahre.

Phase 2 ist die Renaturierung: Torfreste sind mit Regenwasser vollgesogen, Hochmoorpflanzen stellen sich ein. Der Vorgang geht über Jahrzehnte.

Phase 3 ist die Regeneration: Hochmoor ist erst entstanden, wenn es lebt und wächst. Der Vorgang geht über Jahrhunderte.