Geschichte Wietmarschens

Im Jahr 1152 gründete Hugo von Büren in Wietmarschen "wyt in de Mersch" ein Männer- und Frauenkloster.

Nach 100 Jahren gingen die Männer zurück nach Holland. Die Frauen, Benediktinerinnen, blieben hier.

 

Bis zum Jahr 1875 bestand das Kloster mit Höhen und Tiefen. Es wurden auch verschiedene Gebäude erstellt, unter anderem ist die Rede von "dat lange Ding" ein Dormitorium, ein Schlafhaus. Auch die Kirche wurde immer wieder vergrößert. Im Jahr 1875 wandelte der Bischof von Münster das Kloster in ein Damenstift um. In diesem Stift waren Frauen aus dem münsterländischen Adel.

 

Zur Franzosenzeit, Anfang des 19. Jahrhunderts, wurde das Damenstift aufgelöst. Die Damen, die hier wohnten, durften bleiben. Die Letzte von ihnen, Maria Theresia Clementina von Amelunxen starb 1861. Ihr Totenbild ist im Verwalterhaus zu sehen.

 

Nachdem die Stiftsdamen nicht mehr in den Häusern wohnten, zogen Wietmarscher Bürger in diese Gebäude und diese Familien lebten dort bis ins die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts.

 

Dann erwarb die Gemeinde die Häuser und sie wurden unter Vorgaben von der Architektin Petra Berning restauriert. Das Stiftsdamenhaus bietet noch heute Platz für vier Altenwohnungen.


De Geschichte van Wietmöschen

 

Met Ritter Hugo von Büren foänk dormoals alles an.

He kömp ut Holland un was nen frommen Mann.

Dorüm woll he ock so gerne’n Kloster gründen.

Doch et füllt schwor de richtige Stee to finden.

He soggde nen offgelegenen Hook Land,

wor he Gott deenen konn met Hatt un Hand.

 

1152 kömp Hugo in de Groafschup dann

un frög es moal bi de Gräfin van Bentheim an.

Gräfin Gertrud wüss ock vort de richtige Stee.

An’n Rand van’t Mur »Wyt in de Mersch«, so as se seg,

dor ligg dat Land, dat will ick wall gerne schenken.

Hugo was invüstoahn un ha kene Bedenken.

 

Hugo dankde Gott un foänk vort met siene Arbet an.

He höllt Roat met siene Löö un mök erst nen Plan.

Nu wödden Hütten baut, Grawen trokkenun Wälle upset’t.

Dat Land wödde urbar makt un drüge leggt.

Bol wödde ock all met den Klosterbau begunnen.

Un ne heel moije Stee ha man für de Karke funnen.

 

Se wödde ut Hollt baut unner nen groten Ibenboom.

Dor stöänd nu de erste Karke to Gottes Ruhm.

Up Fest Kreuzerhöhung wödde se inweiht, an’n 14. September.

Un dat is für Wietmöschen’n wichtig Datum in’n Kalender.

1152 wödde in Münster de Gründungsurkunde utstellt

un dorin heff Bischup Friedrich ock de Grenzen fasteleggt.

 

Nu foänk dat Klosterlewen bi de Mönche erst es richtig an.

Met »ora et labora« brachden de Benediktiner et up de Bahn.

Sünte Marienrode« nömde sick dat Kloster met Namen.

Et hörde to Utrecht un later to’t Bistum Münster in Westfalen.

In’t Kloster arbetden dormoals ock fromme Ordensfrauen.

Dorüm moss man dormoals ock all getrennte Hüse bauen.

 

Noa 100 Joahr gaff et all vull Löö in Marienrode

Un dat Utkummen rekde nich mehr für alltohope.

Dorüm sind de Mönche 1259 wir noa Utrecht trügge goahn.

Nu blef dat Kloster bloß noch für Nonnen bestoahn.

Ne Priorin führde dann dat Kloster met starker Hand

Un nen düfftigen Amtmann was alltied an ehre Kant.

 

Bernd Dreyer